Julia Klöckner will die Prostitution in Deutschland verbieten!

Das sich die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag für die Einführung eines „Nordischen Modells“ und eine damit verbundene Freierbestrafung ausspricht, dieses Ziel aber nicht im Koalitionsvertrag mit der SPD verankern konnte, ist kein Geheimnis. Das man im für Prostitution zuständigen Bundesfamilienministerium ein „Gegengutachten“ zur erfolgten Evaluation ProstSchG prominenter präsentierte, als das Gutachten selbst, sorgte für
einiges Erstaunen.

Mit Ihrer Forderung

»Ich bin fest der Überzeugung: Wir müssen die Prostitution und den Sexkauf hierzulande endlich auch verbieten«

schoss die Bundestagspräsidentin Julia Klöckner bei einer Laudation in Berlin jedoch weit über das vermeintliche Parteiziel hinaus. Beim Nordischen Modell wird die Prostitution als solches nämlich nicht verboten, sondern „lediglich“ der Sexkauf. Ein Verbot der Prostitution würde hingegen nicht nur die Sexkäufer und die Betreiber:innen kriminalisieren, sondern logischerweise auch die Sexworker:innen.

Meint Frau Klöckner, was Sie da sagt oder war es einfach eine unbedachte Äusserung?

Bei unserem Bündnis für legale Prostitution, dass auf einen konstruktiven politischen Dialog setzt und mit der geplanten Expertenkommision des Ministeriums gewisse Hoffnungen verbindet, schrillten die Alarmglocken. Ohne erkennbare aktuelle Notwendigkeit wurde von einer herausgehobenen Persönlichbkeit des politischen Lebens – Frau Klöckner ist schließlich die höchste Repräsentantin der Legislative in Deutschland – ein deutlich destruktiver Akzent gesetzt, der gegen die vorliegenden Fakten spricht, aber bei den Medien wie eine Bombe einschlug. Viel Wasser auf die trüben Gebetsmühlen!

WIr als Bündnis zeigen uns entsetzt über die angewandte demagogische Methodik, mit der hier „zu Werke“ gegangen wird. Eine sachliche Arbeit in Koalition und Regierung fördert dies keineswegs. Wir stellen uns dem politischen Kampf, weisen aber die Verunglimpfungen zurück, mit denen wir als Branche wieder überzogen werden.

„Fakten zählen und nicht wüste Geschichten!“

Meint Howard Chance

https://www.kein-sexkaufverbot.de